Die Zukunft der Psychotherapie: KI als unterstützender Faktor
Die Zukunft der Psychotherapie: KI als unterstützender Faktor

vor 1 Monat

Die Zukunft der Psychotherapie: KI als unterstützender Faktor

Kann die künstliche Intelligenz (KI) in der Verhaltenstherapie unterstützen? Ein Forschungsteam in Mannheim hat eine innovative App entwickelt, die darauf abzielt, das Auftreten psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen zu minimieren. Diese Anwendung könnte in naher Zukunft auch in der Psychotherapie zum Einsatz kommen.

"Atmen Sie langsam und tief ein, um einen angenehmen Rhythmus für sich zu finden," schlägt die KI-App vor, die von einer jungen Testperson ausprobiert wurde. Diese App, entwickelt vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, zielt darauf ab, die psychische Gesundheit von Jugendlichen durch personalisierte Übungen und Tipps zu stärken.

Künstliche Intelligenz als Stimmungsvorhersager

Die App erfasst kontinuierlich die Stimmung ihrer Nutzer und bietet maßgeschneiderte Übungen an, um deren mentale Gesundheit zu fördern. Ein speziell entworfenes KI-Modell sagt Stimmungen voraus und wählt die effektivsten Übungen aus, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Jugendlichen durch den Einsatz von KI erheblich profitieren.


Die Rolle der KI in der modernen Psychotherapie

Angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit psychischen Problemen und langen Wartelisten für Therapieplätze in Deutschland stellt sich die Frage, wie KI-Psychotherapie das Feld verändern könnte. Obwohl die Mannheimer App nicht als Medizinprodukt klassifiziert ist, könnten ähnliche Anwendungen bald im therapeutischen Umfeld Verwendung finden. Diese Tools könnten helfen, die Zeit zwischen Therapiesitzungen sinnvoll zu überbrücken.

Aktuell verfügbare Chatbots wie Wysa oder Woebot bieten bereits Unterstützung bei psychischen Problemen, sind jedoch keine zugelassenen medizinischen Hilfsmittel. Ihre Antworten basieren oft auf festen Entscheidungsbäumen, was den Dialog einschränkt. Neue KI-Sprachmodelle wie ChatGPT hingegen ermöglichen fast natürliche Interaktionen, haben jedoch noch Einschränkungen hinsichtlich der Erstellung von Therapieplänen. Aber diese sind keine echten medizinischen Werkzeuge. Genau hier setzt unsere Plattform Therapeak an – mit dem Ziel, die Lücke zwischen innovativer KI-Technologie und klinisch fundierter Therapie zu schließen. Bei Therapeak arbeiten wir aktiv an der medizinischen Validierung, um wirklich wirksame, sichere und evidenzbasierte KI-gestützte psychische Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

KI als diagnostisches Hilfsmittel

Künftig könnte KI nicht nur in der Therapie, sondern auch in der Diagnose eine bedeutende Rolle spielen. In Großbritannien unterstützt der Chatbot Limbic Access bei der Vermittlung von Therapieplätzen und stellt erste Diagnosen. Eine Studie zeigt, dass dies zu einem Anstieg der Selbsteinweisungen um 15 Prozent geführt hat.

"Die regulatorischen Anforderungen sind hoch, doch die Möglichkeiten sind immens", erklärt ein Experte des Mannheimer Zentralinstituts.

Ausblick auf die Zukunft der Psychotherapie

Die Integration von KI in die Psychotherapie steckt zwar noch in den Anfängen, birgt jedoch großes Potenzial. Experten sehen insbesondere in unterstützenden Apps eine Chance, alltägliche Herausforderungen besser zu bewältigen. Die Hürden für den Zugang zu solchen Technologien könnten sinken, wenn Sprachabfragen zur Erfassung der Stimmungslage genutzt werden.

Die Weiterentwicklung dieser Technologien ist vielversprechend. In den nächsten Jahren könnten wir deutliche Fortschritte sehen, die den therapeutischen Alltag nachhaltig verändern. Die Balance zwischen technologischer Innovation und strengen rechtlichen Rahmenbedingungen wird dabei entscheidend sein.